Auftrittscoaching: Besser werden vor Publikum

Auftrittscoaching: Der Weg zu einem souveränen und wirkungsvollen Auftritt

Die Fähigkeit, auf einer Bühne zu stehen und mit einem Vortrag Menschen zu begeistern, ist nicht nur ein Talent, sondern auch eine erlernbare Kompetenz. Im beruflichen und öffentlichen Leben kann es entscheidend sein, die eigenen Botschaften klar und selbstbewusst zu vermitteln. Hier kommt das Auftrittscoaching ins Spiel, ein Prozess, der Menschen dabei unterstützt, ihre Präsenz, Ausdruckskraft und Überzeugungskraft zu stärken. In diesem Artikel beleuchten wir, wie Auftrittscoaching funktioniert, warum es so wichtig ist und wie es einem Speaker konkret helfen kann.

Was ist Auftrittscoaching?

Beim Auftrittscoaching handelt es sich um eine gezielte Unterstützung und Vorbereitung für öffentliche Reden, Präsentationen und andere Auftritte. Es geht dabei nicht nur darum, inhaltlich zu überzeugen, sondern auch, wie die Botschaften vermittelt werden: durch Körpersprache, Stimme, wirksame Formulierungen und die Fähigkeit, das Publikum emotional zu erreichen.

Ein Coach analysiert die Schwächen und Potenziale des Klienten und arbeitet gezielt an Aspekten wie:

    • Lampenfieber und Nervosität
    • Rhetorische Fähigkeiten
    • Ausdruckskraft und Körpersprache
    • Struktur und Klarheit der Rede
    • Stimmtraining
    • Fragen aus dem Publikum

Durch dieses Training wird der Auftritt zu einer Gelegenheit, die eigene Botschaft mit maximaler Wirkung zu präsentieren und die Zuhörer nachhaltig zu beeindrucken.

Warum ist Auftrittscoaching so wichtig?

In vielen Situationen kann der Erfolg davon abhängen, wie gut man sich in der Öffentlichkeit präsentiert. Für Führungskräfte, Politiker, Lehrer, Verkäufer oder auch Künstler ist es entscheidend, ihre Kompetenz und ihre Ideen klar und selbstsicher darzustellen. Doch viele Menschen haben Schwierigkeiten damit: Sei es aufgrund von Lampenfieber, mangelnder Übung oder der Angst vor Fehlern.

Auftrittscoaching bietet eine systematische Herangehensweise, um diese Herausforderungen zu meistern. Es fördert nicht nur die fachliche und inhaltliche Kompetenz, sondern sorgt auch dafür, dass die Persönlichkeit des Redners strahlt – authentisch und überzeugend.

Beispiel: Wie Auftrittscoaching einem Speaker half

Um zu verdeutlichen, wie wirkungsvoll Auftrittscoaching sein kann, betrachten wir das Beispiel von Markus Weber, einem Marketing-Manager in einem mittelständischen Unternehmen. Markus sollte auf der jährlichen Konferenz seines Unternehmens die Präsentation über ein neues Produkt übernehmen, das für das Unternehmen von großer Bedeutung war. Obwohl er fachlich über alle notwendigen Informationen verfügte, litt er unter starkem Lampenfieber und fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, vor einer großen Menge zu sprechen. Ausserdem benutzte er PowerPoint und hatte den Eindruck, dass das wohl zu viel sein könnte.

Ausgangssituation

Markus hatte bereits in kleineren Meetings vor seinem Team präsentiert, doch die bevorstehende Konferenz war eine andere Herausforderung: Über 350 Menschen würden anwesend sein, darunter die Geschäftsführung und wichtige Partner des Unternehmens. Seine größte Sorge war, dass er vor so vielen Menschen stottern oder seine Gedanken verlieren könnte. Zudem wusste er nicht genau, wie er Spannung in seine Präsentation bringen sollte, denn er fand, dass die Technik doch ziemlich trocken ist.

Der Coaching-Prozess

Markus entschied sich für ein Auftrittscoaching, um seine Nervosität in den Griff zu bekommen und seine Präsentation zu optimieren. Der Coach begann zunächst damit, ihm mentale Übungen und Atemtechniken beizubringen. Ausserdem übten Sie langsame Bewegungen auf der Bühne, die dann wiederum rückwärts die Nervosität dämpfen.

Gemeinsam mit seinem Coach arbeitete Markus an mehreren Schlüsselaspekten:

  1. Umgang mit Lampenfieber: Der Coach vermittelte ihm Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung, wie Atemübungen und Visualisierung. Eine besonders effektive Methode war das sogenannte Smoleski-Bewegungsmuster Markus lernte, sein Lampenfieber nicht als Bedrohung, sondern als Energiequelle zu nutzen, um seinen Auftritt dynamischer zu gestalten.
  2. Strukturierung der Präsentation: Der Coach half Markus, seine Präsentation klar und übersichtlich zu gestalten. Seine PowerPoint Präsentation wurde um 70% gekürzt die verbleibenden Folien entschlackt und stattdessen auf freies Sprechen und Flipchart zurück gegriffen. Er lernte, statt PowerPoint Anschauungsobjekte live auf der Bühne zu benutzen. Besonders wichtig war es, die Inhalte so zu formulieren, dass sie für das Publikum leicht verständlich waren. Hierbei halfen Techniken aus dem Storytelling.
  3. Stimm- und Körpereinsatz: Markus arbeitete intensiv an seiner Stimme und seiner Körpersprache. Durch gezielte Übungen konnte er lernen, seine Stimme voller und kraftvoller klingen zu lassen, was ihm zusätzliche Sicherheit gab. Auch seine Körperhaltung wurde optimiert: Statt steif und unsicher zu wirken, lernte er, offen und selbstbewusst auf der Bühne zu stehen und Augenkontakt mit dem Publikum zu halten.
  4. Spannung erzeugen: Neben den technischen Aspekten der Präsentation war es wichtig, Markus’ beizubringen, wie man trockene Inhalte spannend macht. Der Coach half ihm dabei, mit der FRM Technik der Krimi-Regisseure auch seine Inhalte mit dem Faktor “verrat nicht alles” zu einem Krimi zu machen . Markus lernte, sich wie ein Meinungsführer auf der Bühne zu bewegen.

Auftrittscoaching ist anspruchsvoll

Mit einem Coaching werden Ihre Präsentations-Fähigkeiten stark verbessert und ihre Rede bekommt eine andere, bessere, interessantere Struktur, so dass Sie vom Publikum als Power-Redner wahrgenommen werden!

Wichtige Elemente des Auftrittscoachings

Hier ist eine Liste mit den wichtigen Elementen, die bei einem Auftrittscoaching mit bearbeitet werden sollen.

PowerPoint: Fast alle benutzen PowerPoint im Übermaß . Und wenn es benutzt wird, wird es, trotz aller im Internet befindlichen Hinweise, immer noch falsch eingesetzt. PowerPoint wird zugunsten der Live-Präsenz und des Charismas des Redners zurückgedrängt.

Körpersprache: 63% der Wirkung einer Botschaft machen nonverbale Elemente aus. Die Körpersprache ist entscheidend. Daran muss intensiv im Coaching gearbeitet werden

Spannung: Die Haupt-Ursache für langweilige Reden ist, dass der Redner nicht weiß, wie er seine Inhalte mit Spannung verquicken kann. Der Coach arbeitet mit dem Speaker daran, das seine Texte Neugier, Spannung und Überraschung auslösen.

Stimmführung: Es gibt eine Stimmführung, die 50% aller Redner unbewusst bei Nervosität einhält, die unglaubhaft und tröge wirkt, die man aber korrigieren kann. Es geht vor allem um das Ende eines Satzes. Der Coach arbeitet an dieser Stimmführung.

Blick: Ein nicht zu unterschätzendes Element einer guten Rede ist der Blick des Redners. Wo und wie lange schaut er ins Publikum. Auch dies wird analysiert, notfalls geändert und anschließend mit dem Redner trainiert.

Gesten: Gesten können eine Multiplikation der Wirkung des gesprochenen Wortes auslösen. Dabei geht es aber um zum Text passende Gesten und nicht um wahlloses Herumgefuchtel.

Pausen: Fast alle Redner lassen sich keine Zeit, um wichtige Aussagen auch “Schwingen” zu lassen. Dafür braucht es Pausen. Der Coach bearbeitet die wichtigen Aussagen der Rede und trainiert die entsprechenden Pausen mit dazu. Damit die Aussagen den Menschen auch wirklich “unter die Haut” gehen.

Sprachliche Bilder: Eine der wirksamsten Methoden, um Menschen auf der unterbewussten Ebene zu bewegen sind sprachliche Bilder und Metaphern. Der Coach ergänzt zielgerichtet die Rede des Speakers mit entsprechenden Metaphern.

Position im Raum: “Du sprichst auch ohne dass du sprichst.” Dabei gibt es eine Position im Raum, die die höchste Energie und Autorität ausstrahlt. Die gilt es zu finden.

Humor: Jedes Mal wenn der Redner sein Publikum zum Schmunzeln oder Lachen bringt, ist das ein Stein in der Waagschale der Sympathie und Überzeugung. Menschen werden über Emotionen überzeugt. Lachen ist eine der stärksten Emotionen. Der Coach arbeitet auch daran.

Das Ergebnis

Am Tag der Konferenz war Markus bestens vorbereitet. Er betrat die Bühne mit einem Gefühl der Ruhe und Zuversicht. Durch das Coaching hatte er gelernt, seine Nervosität zu kontrollieren und sie in positive Energie umzuwandeln. Der Einstieg seiner Präsentation war komplett anders, als er es vorgesehen hatte und war ein Paukenschlag. Er konnte die Aufmerksamkeit des Publikums von Anfang bis Ende halten.

Nach der Präsentation erhielt Markus viel positives Feedback von seinen Kollegen und der Geschäftsführung. Er hatte es geschafft, sein Publikum zu begeistern und das Produkt spannend zu präsentieren. Dank des Auftrittscoachings hatte er nicht nur seine fachliche Kompetenz unter Beweis gestellt, sondern auch eine starke persönliche Wirkung entfaltet.

(Hilfreich ist auch das Rhetorik Seminar Stuttgart)

Hilfreich ist auch das Schlagfertigkeitstraining. Oder Bewerbungscoaching.

Mehr Tipps finden Sie auch bei Verhandlungstraining bzw. Verkaufstraining.

Fazit: Der Erfolg durch Auftrittscoaching

Das Beispiel von Markus zeigt, wie wichtig Auftrittscoaching sein kann, um in herausfordernden Situationen souverän zu bestehen. Es geht nicht nur darum, die richtigen Worte zu finden, sondern auch darum, das eigene Potenzial auf der Bühne voll auszuschöpfen. Mit der richtigen Vorbereitung und der Unterstützung durch einen Coach können auch Menschen, die sich unsicher fühlen, ihre Auftritte erfolgreich meistern.

Ein Auftrittscoaching kann also nicht nur für Redner, sondern auch für Führungskräfte, Unternehmer, Manager oder Vorstände von unschätzbarem Wert sein. Es stärkt das Selbstbewusstsein, verleiht Sicherheit und sorgt dafür, dass die Botschaften authentisch und wirkungsvoll vermittelt werden.

Die meisten Coaching-Tipps, die Sie hier finden, stammen aus der Zusammenarbeit mit Matthias Pöhm, Autor des Bestsellers “Coaching for Performance” (übrigens ein großartiges Buch).

Letztes Update: 19. September 2024