Die Frage nach „wer bin ich wirklich“, ist eine Frage, die sich jeder einmal stellen sollte.
Die Antwort darauf ist nüchtern: Niemand!
Alle Antworten, die du darauf findest, haben immer nur mit der Wahrnehmung von einem Bild zu tun, das du für andere Menschen darstellen willst. Ausser dieser erhofften Fremdwahrnehmung gibt es keine Identität. Du bist eine leere Projektionsfläche.
Aber wer bin ich?
Bin ich ein Name, ein Beruf, Werte, Gefühle, Bildung, Wissen? Sind all diese Fassaden genug, um mich zu definieren? Nein, aber ich muss sie erkennen, um mich völlig lebendig zu fühlen. Die aufregende Arbeit meines Lebens. Weiter Informationen in der Website Spiritueller-blog:
Bin ich wer bin ich?
Bin ich mein Beruf, meine Nationalität, mein Ehestand?
Gemäss meinem Reisepass in der Tasche, ich bin Deutscher. An der Wiege meiner Tochter bin ich ein Vater. Zwischen den Bettlaken bin ich ein Mann. Bei der Arbeit bin ich Buchhalter oder Verkäufer. Während einer Messe bin ich Siemens, SAP oder was auch immer auf meiner Visitenkarte steht. Dies sind meine aufeinanderfolgenden Rollen, oft an einem einzigen Tag. Andere sagen, wie sie mich sehen, was von mir erwartet wird, aber selbst das sind nur wenige meiner tausend weiteren Facetten. Was nützt es, im Bett Deutsch zu sein, was nützt es „Siemens“ zu sein, wenn ich meinem Kind beim Einschlafen helfe?
Ich mag gute Musik, ich fühle mich nicht wohl in Empfängen, Klavierspielen gibt mir ein großes Wohlbefinden, Einsamkeit passt mir nicht. Mein Geschmack, meine Gefühle, meine Vorlieben dirigieren ständig meine Entscheidungen. Meine Wünsche leben mit mir, aber sie definieren mich nicht. Wer bin ich in den Augen meiner Eltern? Wer bin ich in den Augen meines Chefs? Wer bin ich in den Augen der Verkäuferin im Kleiderladen? Ich bin zerrissen zwischen tausend Identitäten und keine bin ich wirklich.
Ich wähle bei allen Wahlen, manchmal überhole ich in der Kino-Schlange, ich fühle mich schuldig, wenn ich den Geburtstag eines engen Freundes vergessen habe, lieber lüge ich, als zu verletzen. Meine Werte markieren meinen Weg, aber sie wechseln, je nachdem welchen Weg ich einschlage. Ich würde Schwierigkeiten haben, sie auf ein paar einfache Prinzipien zusammenzufassen. Zumal ich diesen oder jenen Aspekt meiner selbst nur entsprechend den Umständen wahrnehme. Ich bin manchmal überrascht von meiner Reaktion, die nicht deckungsgleich ist, zu dem, was ich zu sein glaube. Ich kenne einen Teil von mir selbst und täglich entdecke ich Neues. Eine Erkundung, die nie abgeschlossen sein wird.
Was sehen die anderen in mir?
Ist das, was ich bin, das ist was ich tue, was ich fühle, was ich weiß? Oder ist es das, was andere in mir sehen? Dieses letzte Element ist viel dominanter, als mir bewusst ist. Das Bild, das ich anderen abgeben möchte, ist nicht immer identisch mit dem, was wirklich in mir vorgeht. Falls ich dieses Selbststudium jemals beendet haben sollte, weiss ich dann, warum ich diese Karriere begonnen habe? War es mein eigener Entschluss, oder war es, um meiner Familie zu gefallen? Diese Beziehung, die ich eingegangen bin, war es meine Eigenwille oder habe ich nur auf den Wunsch meines Partners reagiert? Wir könnten Jahre in Befragungen verbringen – für einige in der Therapie – und wir können immer noch keine klare Antwort geben. Unabhängig vom Fremdblick anderer Menschen, schafft es keiner, sich wirklich zu definieren.
Ob wir es akzeptieren oder nicht, schon als Neugeborenes starten wir nicht aus einem Vakuum, sondern in einem Überlauf. Da wird jedem von uns schon so viel Vordefiniertes mitgegeben, über das wir keine Kontrolle haben. Dann folgt die lebenslange Prägungen von Eltern, Umwelt, Musik, Freunde, Mode, Strömungen, Vorbilder, Schule… Und dann haben wir die keimende Frage, „wer bin ich unabhängig von alldem wirklich?“. Bis zum Ende unseres Lebens bleibt sie ohne definitive Antwort.
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Letztes Update: 17. November 2023